Heute stelle ich euch eine Studie der Deutschen Telekom Stiftung vor. Dabei geht es um die Zukunft der Bildung aus Sicht der Jugendlichen. Hier wurden Fokusgruppen mit Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren befragt. Die Umsetzung der Ergebnisse ist für viele nur schwer vorstellbar, wenn man bedenkt, wie das Schulsystem derzeit strukturiert ist. Die Schulnoten nehmen einen großen Einfluss auf die berufliche Laufbahn eines jeden ein. Denn gerade, wenn es darum geht den passenden Studienplatz zu finden, können die Zulassungsbeschränkungen in Form des N.C.s einem den Weg versperren.
Besser erklärt an einem Beispiel
Nehmen wir mal an, ein Schüler hat sehr gute Noten in den Naturwissenschaften, ist sprachlich jedoch nicht so versiert. Naturwissenschaften Note 1, Sprache Note 3. Der Notendurchschnitt liegt also bei 2. Der Numerus Clausus für beispielsweise ein Medizinstudium liegt in Deutschland bei 1,0 bis maximal 1,2. Mit einem Durchschnitt von 2,0 ist es also gar unmöglich Medizin zu studieren, egal ob der- oder diejenige ein hohes Interesse daran hat, Motivation und Engagement mitbringt. Und dabei möchte man doch aufgrund des aktuellen Haus- und Fachärztemangels in vielen Regionen Deutschlands denken, dass hier die Grenzen aufgeweicht werden müssten. Und genau das fordern letztlich auch die Jugendlichen.
Ergebnisse der Umfrage
Jugendliche fordern ein qualifiziertes Feedback anstelle eines undifferenzierten Notensystems. So zeigt man nicht die Schwächen der Leistungen als Noten, sondern vielmehr die Stärken eines jeden einzelnen in Form einer schriftlichen Bewertung. Doch das ist nur ein Ergebnis der Studie. Ein weiteres Ergebnis zeigt den Wunsch der Schüler nach Orientierung für die spätere Berufswahl. Sie wünschen sich zudem die Vermittlung von Kompetenzen, die sie praktisch im Alltag anwenden können. Wie wäre es also wenn man bereits in der Schule lernt wie man mit Geld umgeht und wirtschaftet, wie man Versicherungen und Verträge abschließt, wie man mit Problemen, Stress und Kritik umgeht. All das sind Aspekte, die den Jobeinstieg und das Zusammenleben miteinander mit Sicherheit erleichtern werden. Auf ein weiteres Ergebnis möchte ich noch näher eingehen: Thema Digitalisierung. Corona hat gezeigt, dass die Digitalisierung in den Schulen weiter vorangetrieben werden muss. Die Befragten gaben zwar an, dass Präsenzunterricht aufgrund des Miteinanders absolut bevorzugt wird, sind aber dennoch dafür digitale Angebote in den Unterricht einfließen zu lassen. Denn nur so erlangen sie die Kompetenzen im Umgang mit den Endgeräten. Doch dafür benötigen die Schüler Zugang zu Computern, Laptops oder Tablets sowie Zugang zum Internet. Und allein das ist trotz des Digitalpaktes noch immer eine große Herausforderung für viele Schulen.
Andere Studien zum Thema Digitalisierung in Schulen
Nicht nur die Umfrage der Deutschen Telekom Stiftung, sondern auch das Deutsche Schulbarometer zeigen den aktuellen Stand der Digitalisierung in Schulen. Denn hier wird deutlich, dass nur 60 % der Lehrkräfte digitale Tools im Unterricht nutzen. Was wohl auch daran liegt, dass nur 53 % der Schulen überhaupt über Laptops oder Tablets für den gesamten Lehrkörper verfügen und nur 20 % der Schulen für jeden Schüler einen Laptop oder ein Tablet vorhalten. Und zu guter Letzt, dass die Internetverbindung bei 62% der Schulen nicht ausreichend stark ist bzw. einfach nicht schnell genug ist. Im Bereich der Digitalisierung ist also noch viel Luft nach oben und gerade hier müssen Schülerinnen und Schüler noch mehr Kompetenzen vermittelt bekommen, um auch hiermit den Jobeinstieg zu erleichtern.